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Neue Technologien und COVID-19

Können neue Technologien helfen, Long-Covid zu erkennen?

Smartphones und installierte Apps sind inzwischen weitverbreitete Tools. Auch sogenannte „Wearables“ bzw. Tracking-Devices erfreuen sich mittlerweile bei einer großen BenutzerInnengruppe großer Beliebtheit und sind nicht nur für Profisportler und ambitioniert Hobbysportler ein gängiges Medium, um das eigene Aktivitätsverhalten und Vitaldaten mitzuverfolgen und aufzuzeichnen. Doch können diese Technologien auch dabei helfen das Long-Covid-Syndrom frühzeitig zu erkennen und die Folgen zu minimieren?

Was sind Apps & welchen Vorteil haben sie?

Application Software bzw. Apps sind Anwendungen oder Programme, welche vordefinierte Funktionen ausführen. Vor allem Apps auf mobilen Endgeräten, wie Smartphones, aber auch Tablets, erfreuen sich mittlerweile bei einer universellen AnwenderInnengruppe großer Beliebtheit. Funktionen, welche sich auf Gesundheitsthemen, wie körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion, beziehen, sind dabei am weitesten verbreitet. Weitere Bereiche in der Anwendung sind beispielsweise Lifestyle, Schlaf, Psyche, Ernährung und Fitness allgemein. Durch Funktionen, wie die Erfassung, Speicherung und Auswertung von Vital- und Gesundheitsdaten, können Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, zurückgelegte Schritte oder Trainingsparameter, wie Herzfrequenz oder subjektive Anstrengung, aufgezeichnet werden. Die Auswertung der Daten ermöglicht individualisiertes Feedback und nutzerorientierte Informationen. Weitere Funktionen sind die Visualisierung von Daten, Erinnerungsmeldungen oder spielerische Anreize (Gamification-Elemente), um die Motivation zur Nutzung zu steigern. Sogenannte „Behavioural-Change-Techniques“ (BCT’s), dazu gehören beispielsweise die Selbstüberwachung, Absichtsbildung, das Setzen von Zielen und Feedback zur Leistung, dienen dazu, eine langfristige Veränderung des Gesundheitsverhaltens zu erzielen. Gesundheits- und Fitnessapps sind von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA’s) im Gesundheitswesen abzugrenzen, welche einen medizinischen Zweck durch die Hauptfunktion erreichen und zu den gekennzeichneten Medizinprodukten zählen.

Was sind Wearables & welchen Vorteil haben sie?

Zur Aufzeichnung von Vitaldaten können Apps auch mit tragbaren Anwendungen verknüpft werden. Wearables stellen Computertechnologien dar, die am menschlichen Körper getragen werden und sich durch eine drahtlose Übertragung von Daten auszeichnen. Als Beispiel für Wearables können Armbänder (Fitnesstracker), Uhren, Brillen oder smarte Textilien genannt werden. In Kombination mit einer App, ermöglichen Wearables eine drahtlose Übertragung auf andere Endgeräte, wie Smartphones oder Computer, auf denen die aufgezeichneten Daten visualisiert werden. Typischerweise werden Daten von Vitalparametern, körperlicher Aktivität, Distanzen oder Schritten aufgezeichnet

Wie können Wearables dabei helfen, Long-COVID festzustellen & zu behandeln?

Das Long-Covid-Syndrom kann bei jedem Betroffenen und jeder Betroffenen individuelle Beschwerden hervorrufen. Neben Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue), kann es auch zu Konzentrations– und Gedächtnisproblemen, Schlafstörungen oder auch zu Atembeschwerden, Husten oder Luftnot kommen. Die Symptome betreffen sowohl Lunge, neurologische Funktionen, als auch das Herz-Kreislauf-System und schränken die individuelle Lebensqualität ein – sie werden jedoch nicht immer dem Long-Covid-Syndrom zugeordnet. Eine kalifornische Studie nutze Aktivitätstracker zur Aufzeichnung von Symptomen.

Fitnesstracker, die über den ganzen Tag getragen werden, wurden in der Studie dazu genutzt, die durchschnittliche Erkrankungsdauer zu ermitteln. Die TeilnehmerInnen der Studie übermittelten die aufgenommen Daten, wie Herzfrequenz, Schlafdauer und zurückgelegte Schritte, über eine App an das Scripps Research Translational Institute in La Jilla/Kalifornien. Folgende Ergebnisse wurden festgestellt:

Betroffene mit dem Long-Covid-Syndrom entwickeln auch Wochen nach dem vermeintlichen Ende der Erkrankung verschiedene Symptome, welche auf eine Schädigung des Herzens, der Lunge oder des kognitiven Systems hinweisen können. Mittels neuer Technologien ist es möglich, Veränderungen aufzuzeichnen und darzustellen. Vor allem Tools zur Selbstüberwachung und zum Geben von Feedback bei körperlicher Aktivität können dazu dienen, Veränderungen festzustellen. Diese Daten sollten jedoch auf keinen Fall für eine Diagnose verwendet werden. Hierzu ist eine umfassende internistisch kardiologische Untersuchung, welche von FachärztInnen durchgeführt wird, unerlässlich. Tools zum Setzen von neuen Zielen können die Motivation steigern, zurück zu alter Leistungsfähigkeit zu kommen und geben mittels individualisiertem Feedback setzen kleine Schritte zur Erreichung dieser fest.

Du bist bereits genesen, hast aber einen Abfall deiner Leistungsfähigkeit oder andere Symptome bemerkt? Auch die Daten deiner Smart-Watch lassen Abweichungen erkennen? Lies hier, wann du nach einer COVID-19-Erkrankung wieder mit dem Training beginnen darfst und welche Untersuchungen von einer Fachärztin für Sportmedizin angeraten werden.