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Coronavirus & Schwangerschaft

Für viele werdende Eltern, stellt die aktuelle Corona-Pandemie eine große Unsicherheit in Bezug auf den Verlauf der Schwangerschaft und Geburt dar. Eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus sollte auf jeden Fall vermieden werden, um Komplikationen während der Schwangerschaft zu vermeiden. Geimpfte Schwangere und Stillende sind dabei nicht nur selbst vor schweren Verläufen geschützt, sondern beugen mit einer Impfung auch Komplikationen bei ihrem ungeborenen bzw. neugeborenen Kind vor. Speziell durch die in Österreich vorherrschende Delta-Variante, welche leichter übertragbar ist als die Ursprungsvariante, sind ungeimpfte Schwangere schwerer gefährdet als zuvor. Trotz Pandemie gilt es, weiterhin alle Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Wenn sich eine schwangere Frau in Quarantäne oder häuslicher Isolierung befindet, weil sie sich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert hat, sollte unbedingt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kontaktiert und mit ihnen das weitere Vorgehen besprochen werden.

Grundsätzlich haben Frauen im gebärfähigen Alter ein vergleichbar geringeres Risiko schwer an COVID-19 zu erkranken. Während der Schwangerschaft verändert sich jedoch das Immunsystem. Im Vergleich zu Nicht-Schwangeren Frauen im selben Alter, häufen sich die Daten, dass schwangere Frauen ein höheres Risiko eines schweren Verlaufs haben und häufiger auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Vorerkrankungen, wie Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes oder starkes Übergewicht erhöhen das Risiko noch weiter. Desweiteren besteht bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt und Präeklampsie.

COVID-19 Impfung und Schwangerschaft

Wenngleich es Gerüchte gibt, dass sich eine Impfung negativ auf die Fruchtbarkeit und das ungeborene Kind auswirkt, sind diese nach heutigem Wissensstand NICHT zu belegen. Die Corona-Schutzimpfung wird somit Frauen, welche eine Schwangerschaft planen, explizit empfohlen, da Schwangere ein erhöhtes Risiko für eine schwere Erkrankung haben.

Da in den Zulassungsstudien der Impfstoffhersteller kaum schwangere Frauen vertreten waren, gibt es bisher noch keine allgemeine Zulassung der Impfung in der Schwangerschaft. Eine Impfung von Schwangeren entspricht dem „off label use“. Die Corona-Schutzimpfung wird in Österreich trotzdem PatientInnen empfohlen, welche aufgrund von bestehenden Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Adipositas, Diabestes Mellitus, Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen, chronischen Autoimmunerkrankungen oder schweren kardiovaskulären zur Risikogruppe zählen. Es gilt immer eine individuelle Nutzen- und Risikoabwägung für die Anwendung. Geimpft werden kann jedoch zu jeder Zeit nach dem ersten Trimenon. In Deutschland wird nach der neuesten Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, sowie von der STIKO (Ständige Impfkommission) die Corona-Schutzimpfung für schwangere Frauen in informierter partizipativer Entscheidungsfindung und nach Ausschluss allgemeiner Kontraindikationen empfohlen.

Besonders empfohlen wird die Schutzimpfung auch jenen Personen, welche engen Kontakt mit der Schwangeren haben. Dazu gehören beispielsweiser PartnerInnen und im selben Haushalt lebende Personen. Durch das geringere Infektionsrisiko kann die Schwangere so geschützt werden.

Weiters wird die Corona-Schutzimpfung stillenden Frauen empfohlen und stellt keinen Grund dar, die Stillzeit vorzeitig zu beenden. Gebildete Antikörper sind als potenziell schützend für das Neugeborene anzusehen und können durch die Muttermilch auf dieses übertragen werden.

Welchen Impfstoff in der Schwangerschaft?

An Schwangere Frauen werden zumeist mRNA Impfstoffe, bestehend aus zwei Impfdosen in einem Abstand von 21 bzw. 28 Tagen, verimpft. Derzeit sind keine negativen Auswirkungen der Impfung auf die Schwangerschaft oder die Fertilität bekannt.