Zum Inhalt springen

Was versteht man unter einer Boosterimpfung?

Auffrischungsimpfungen werden auch als Boosterimpfungen bezeichnet und stellen bei vielen gängigen Impfschemata eine erneute Verabreichung einer Impfstoffdosis dar, wenn seit der letzten Impfung bereits einige Zeit vergangen ist. Das Ziel der Boosterimpfung ist es, den Impfschutz nochmals deutlich zu erhöhen.

In Bezug auf die Corona-Schutzimpfung lässt sich sagen, dass der Impfschutz nach einer gewissen Zeit nachlässt. Besonders betroffen sind dabei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (wie bei bestimmten Erkrankungen oder wenn immunsupprimierende Medikamente eingenommen werden) oder älteren Personen. Bei ihnen ist das Immunsystem nicht mehr so „aktiv“ wie bei jüngeren, weshalb weniger Schutz aufgebaut wird. Eine weitere Gruppe, die besonders von der Boosterimpfung profitiert, sind Personen, welche als „Low-Responder“ gelten, also Personen welche nach einer Impfung weitaus weniger Antikörper bilden als üblich.

Neuere Daten aus Israel bestätigen, dass die Wirksamkeit der gängigen Impfstoffe mit der Zeit nachlässt. Sind diese Impfstoffe deshalb langfristig „nutzlos“? NEIN!

Hier wird unterschieden zwischen dem Schutz, sich anzustecken bzw. mit dem Virus zu infizieren und dem Schutz vor schweren Verläufen. Dabei lässt sich klar sagen, dass zwar die Wirksamkeit gegenüber einer Infektion im Laufe von 6 Monaten nachlässt, allerdings bleibt der Impfschutz vor schweren Verläufen und Krankenhausaufenthalten auch noch über längere Zeit relativ stabil. Das bedeutet konkret, dass sich zwar immer mehr Geimpfte wieder mit dem Virus infizieren können, jedoch zumeist trotzdem nur einen leichten oder sogar symptomlosen Verlauf haben werden und nicht im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt werden müssen.

Gerade bei immungeschwächten und älteren Personen, welche nur einen geringen Antikörperspiegel aufgebaut haben, ist es besonders wichtig, den Impfschutz durch eine Boosterimpfung zu erhöhen, da ihr Impfschutz noch schneller nachlässt. Auch hier bestätigen Daten aus Israel, dass eine dritte Impfung (Boosterimpfung) nach zwei Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer den Antikörper Titer um ein Vielfaches erhöhen konnte. Auch eine dritte Dosis des Impfstoffs von Moderna, welcher ebenso sechs bis acht Monate nach einer Grundimmunisierung mit 2 Dosen verabreicht wurde, hebt den Antikörper Titer deutlich an. Ein höherer Antikörper Titer schützt besser vor Infektionen und schweren Verläufen im Hinblick auf die neu aufgetretene Delta-Variante. Der Nutzen des Boosters steigt mit zunehmenden Alter an.

In Österreich sollen sich alle Personen über 18 Jahren frühesten nach 6 Monaten und spätestens nach 9 Monaten nach ihrer Erstimmunisierung eine 3. Dosis als Auffrischungsimpfung verabreichen lassen. Ausnahmen machen Risikogruppen und Personen, welche zweimal mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurden. Diese können sich bereits nach 4 Monaten eine Auffrischungsimpfung holen. In Wien wurde diese Frist sogar für alle Personen über 18 Jahren verkürzt. Personen, welchen eine Einmalimpfung mit dem Impfstoff von Janssen/Johnson & Johnson verabreicht wurde, wird empfohlen, bereits 4 Wochen nach dieser eine Auffrischungsimpfung vorzunehmen.

Unabhängig davon, welcher Impfstoff für die Grundimmunisierung verwendet wurde (Pfizer/Biontech, Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson) wird ein mRNA-Impfstoff (Moderna, Pfizer/Biontech) als 3. Impfdosis verabreicht. Genesene Personen, welche zusätzlich eine weitere Impfstoffdosis erhalten haben, werden wie Personen mit zwei Impfungen angesehen. Es kann eine zweite Impfdosis unter Einhaltung des entsprechenden Zeitraums verabreicht werden. Für genesene Personen, welche bereits zwei weitere Impfdosen erhalten haben, ist derzeit keine weitere Impfdosis mehr vorgesehen. Sollte die Auffrischungsimpfung in eine allfällige Schwangerschaftszeit fallen, wird die Durchführung bevorzugt im 3. Trimenon empfohlen. Dazu wird der Impfstoff von Pfizer/Biontech verwendet.