Zum Inhalt springen

Post-Covid - Behandlung & Prävention

Was ist das Post-COVID-Syndrom?

Als Post-COVID-Syndrom wird ein Symptomkomplex beschrieben, bei dem Symptome auch noch nach 12 Wochen nach dem vermeintlichen Ende der Krankheit bestehen bleiben. Die häufigsten Symptome sind Atemnot und das Fatigue-Syndrom, sprich sehr leichte Ermüdbarkeit im Alltag. Weitere typische Symptome sind Schlaf- und Konzentrationsprobleme, kognitive Einschränkungen, aber auch depressive Verstimmungen und Ängste. Die Beschwerden erschweren oft den Alltag und schränken gewöhnliche Aktivitäten ein. Vor allem die chronische Erschöpfung (Fatigue) verwandelt alltägliche Aktivitäten, wie beispielsweise den Weg über die Treppe, zu einer Herausforderung. Aktuell sind jedoch noch keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt. Therapieansätze richten sich zumeist an die Behandlung von akuten Symptomen. Alternativ können stationäre und ambulante Rehabilitationseinrichtungen besucht werden.

Wie kann das Post-COVID-Syndrom diagnostiziert & behandelt werden?

Als besonders wichtig bei der Therapie von Post-Covid kann eine umfassende Basisdiagnostik, sowie eine interdisziplinäre Herangehensweise angesehen werden. Die Basisdiagnostik umfasst eine Erst-Anamnese und die klinisch-körperliche Untersuchung, welche auch den neurologischen, psychischen und funktionellen Status abbildet. Vor allem kardiovaskuläre, sowie pulmologische Komplikationen müssen aufgezeigt werden. Eine Laboruntersuchung kann ein Post-COVID-Syndrom zurzeit noch nicht beweisen. Die Abbildung des Funktionsstatus verfügt über eine hohe Aussagekraft zu Funktionseinschränkungen. Aufgrund dessen erfolgt eine Überweisung zu SpezialistInnen. Eine frühzeitige Einbindung von Physio- und ErgotherapeutInnen, SportwissenschaftlerInnen, PsychotherapeutInnen und Sozial- und Pflegediensten kann bei der ganzheitlichen Therapie behilflich sein.

Nach einer COVID-10-Erkrankung sollte eine adäquate Trainingspause stattfinden (wann du wieder mit dem Sport beginnen kannst, liest du hier). Wenn nach Wochen oder Monaten immer noch Symptome bestehen oder ein Post-COVID-Symptom diagnostiziert wurde, sollte unbedingt zuerst fachärztlicher Rat eingeholt werden. Erst nachdem einer Trainingsfreigabe von ärztlicher Seite stattgegeben wurde, kann mit einer Trainings- und Bewegungstherapie begonnen werden. Wichtig dabei ist die engmaschige Kommunikation zwischen dem sportwissenschaftlichen (physiotherapeutischen) und ärztlichen Team. Der Trainingseffekt sollte unbedingt durch eine entsprechende Funktionsdiagnostik (Ergometrie, Herzfrequenz- oder Leistungsgesteuertes Training) aufgezeichnet werden. Die Ziele der Therapie können dabei eine Reduktion von Symptomen, wie Atemnot, die Verbesserung der Lebensqualität, die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, die Verhinderung von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit, Sekundärprävention und die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Beherrschung der Erfordernisse des täglichen Lebens sein. Zur Operationalisierung der Ziele und der aktuellen Leistungsfähigkeit können auch spezifische Tests, wie eine Spiroergometrie, der 6-Minuten-Gehtest oder isometrische Maximalkrafttests, dienen.

Wie können wir Ihnen helfen?

Um nachhaltige Erfolge zu erzielen muss das körperliche Training regelmäßig stattfinden. Die Sporthalle Wien bietet im Rahmen des Post-Covid-Programms in Kooperation mit dem Medizin Zentrum Alserstraße ein interdisziplinäres Rehabilitationsprogramm, welches adäquates Training unter sportwissenschaftlicher und ärztlicher Überwachung eröffnet. Komponenten der medizinischen Trainingstherapie sind Ausdauertraining, Krafttraining, Beweglichkeitstraining, Atemphysiotherapie und die Behandlung orthopädischer Problemstellungen. Eine wichtige Komponente stellt dabei das Ausdauertraining dar. Ausdauerfähigkeit wird dabei als „Ermüdungswiderstandsfähigkeit“ definiert. Die Verbesserung dieser soll zu einem deutlich erleichterten Alltag, indem durch regelmäßiges und langfristig durchgeführtes Ausdauertraining die Ruheherzfrequenz gesenkt wird und das Lungenvolumen gesteigert wird. Sportarten, welche sich für ein Ausdauertraining eignen, sind Radfahren, Nordic-Walking, Schwimmen oder Laufen. Die Dauer variiert je nach aktueller Leistungsfähigkeit und wird im Post-COVID-Programm allmählich über drei oder sechs Monate gesteigert. Bei besonders schweren Einschränkungen kann mit einem Intervalltraining begonnen werden. Eine Trainingsempfehlung sollte immer individuell erfolgen und an persönliche Gegebenheiten und Interessen angepasst werden.

Eine weitere wichtige Komponente in der Trainingstherapie ist das Krafttraining. Dieses sollte das Training aller wichtigen Muskelgruppen beinhalten und soll vor dem Ausdauertraining durchgeführt werden. Etwa 3 Durchgänge mit 10 bis 15 Wiederholungen pro Übung können als Richtlinie angesehen werden. Der Trainingswiderstand wird von mal zu mal progressiv erhöht, so dass sich eine Steigerung der Kraft bemerkbar macht. Die lokale muskuläre Ermüdung ist dabei essenziell. Sollten speziell orthopädische Problemstellungen vorhanden sein, kann auf diese individuell eingegangen werden, um die Funktionsfähigkeit zu verbessern.

Dehnübungen und Atemphysiotherapie sollen dabei helfen, den Körper zu regenerieren und die Entspannungsfähigkeit zu steigern. Diese Methoden wirken beruhigend auf Körper und Geist und helfen dabei, Angstzustände zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. Eine Kombination aus allen Methoden soll zielführend eingesetzt werden, um die körperliche Leistungsfähigkeit schrittweise und zum alten Wohlbefinden zurückzukehren.

Du möchtest wissen welche individuellen Übungen zu deinem aktuellen Leistungsstand passen und wie du mit einem überwachten Trainingsprogramm wieder fit nach COVID-19 wirst? Besuche www.sporthalle.at und vereinbare gleich ein Beratungsgespräch.